SILOGESPRÄCHE tiefkeller / Kathrin Graf und Bettina Marx: Welche Grenzen?
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Carolin
Israel
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- hochgeladen 16. April 2025
Das 'Silogespräch' zwischen dem Künstlerinnenkollektiv tiefkeller und Prof. Max Schulze (Fach Kunst, Malerei) fand am 24.01.2023 als online Veranstaltung zu der Themenreihe 'Projekte und Prozesse' statt.
Ist ein Spazierstock ein Kunstobjekt? Da gibt es viele Ansätze zur Antwort, aber die interessieren tiefkeller nur bedingt. Stattdessen versuchen wir sie aus dem Weg zu räumen, dem Prozess so viel Raum wie möglich zu schenken. Dann werden tausende große und kleine Blattobjekte aus Keramik geformt, weil Bäume keine Beine haben. Löffel aus aller Welt auf bemalte Seiden genäht und abgegossen. Und im speziellen Raum neu gesetzt, gehängt, geschraubt und gestapelt.
Der Prozess von tiefkeller als Projekt und schließlich als Artist Duo ist ähnlich verschachtelt wie der Keller und uneindeutig wie seine Lichtsituation, aber genau dass macht unsere Arbeit aus. Wir stellen unsere Gedanken und Arbeiten vor.
Zum Kollektiv:
tiefkeller ist ein Künstlerinnenkollektiv der Bildhauerin Kathrin Graf und der Malerin Bettina Marx. Gleichzeitig ist es der Name ihrer installativen Arbeit in einem Backsteinkeller in der Bonner Südstadt. Inspiriert durch wissenschaftliche oder private Sammlungen schafft tiefkeller Installationen, die die Gattungsgrenzen zwischen Kunstwerk und Sammlungsexponat künstlerisch hinterfragen. Dabei stellt das Artist Duo sinnliche Bezugsebenen zwischen Raum, (eigenen und eingeladenen) Kunstwerken und Sammlungsstücken her und spricht sowohl das kunstinteressierte wie auch das kunstferne Publikum an.
Kathrin Graf (*1984) studierte Malerei in Bonn und Fine Art am Sandberg Instituut in Amsterdam. Sie stellt national wie international aus und veröffentlichte mehrere Publikationen. Kollaborative Projekte erweitern ihr Arbeitsfeld, das durch eine experimentelle Materialverliebtheit gekennzeichnet ist.
Bettina Marx (*1981) studierte an der Kunstakademie Münster und als Gast an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre künstlerische Arbeit wurde mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Bettina Marx stellt national wie international aus und lässt in ihren Arbeiten eindeutige Trennlinien zwischen Malerei, Zeichnung und Installation hinter sich. Ihre Form- und Materialsprache und künstlerischen Forschungsfelder erweitert sie durch kollaborative Prozesse.
Website: www.tiefkeller.com
Präsentation © tiefkeller / Kathrin Graf, Bettina Marx, 2023
Einladung und Kontakt: Prof. Max Schulze (Fach Kunst, Malerei)
Zur Themenreihe Projekte und Prozesse:
Zu zentralen Phänomenen unserer Gegenwartskultur zählen »Projekte«, in denen sich künstlerische Praktiken und sozial-politische Aktionsformen vielfach vermischen. Projekte betreten Neuland. Sie verwirklichen Lösungen, die es in der angestrebten Form noch nicht gibt. Sie sind zeitlich begrenzt, d.h. sowohl Anfang als auch Ende sind definiert. Projekte sind mit begrenzten Ressourcen ausgestattet und verfolgen ein klar spezifiziertes Ziel bzw. Endergebnis. Interdisziplinarität, Teamwork und Kreativität zählen neben dem prozessorientierten Arbeiten zu den charakteristischen Zuschreibungen. Dadurch öffnet sich das Projekt idealerweise für Experimente, Entdeckungen und Erfahrungen, für Divergenz und Vernetzung, zugleich aber auch für das Risiko des Scheiterns. Projekte verwirklichen sich in flexiblen Strukturen, transitorischen Settings und hybriden Räumen: Lounge, Barcamp, Open Space, Labor, Atelier.
Mit dem aktuellen Thema »Projekte und Prozesse« suchen wir den Dialog zwischen den Disziplinen und ihren Vertreter:innen aus der Kunstpraxis, der Kunstvermittlung und der Kunstwissenschaft und erweitern diesen um Fragen des Kuratorischen, des institutionellen und des öffentlichen Raums sowie um erfahrungsbasierte, ortsspezifische und kontextbezogene Handlungsformen. Darüber möchten wir zugleich jene Strategien in den Blick nehmen, worüber die suggerierte Relation von Projekt und Prozess sich selbst in Frage stellt und somit stärker Problemfelder, Hindernisse oder das schlichtweg Unvereinbare hervortreten lässt. Was kennzeichnet aktuelle künstlerisch-kuratorische Projektarbeit? In welchen Spannungsfeldern spielen sie sich ab, welche Ressourcen stehen zur Verfügung und was bedeutet Prozesshaftigkeit mit Blick auf ein sogenanntes »Endprodukt« wie z.B. eine Ausstellung, eine Publikation, eine App o.a. und dessen Rezeption? Diese und weitere Themen möchten wir gemeinsam mit den Gästen und den Studierenden diskutieren und laden alle Interessierten herzlich ein, an den digitalen Veranstaltungen teilzunehmen!
Konzept: Prof. Dr. Sabiene Autsch (Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik), Prof. Max Schulze (Malerei), Dr. Tim Pickartz (Kunst/Kunstgeschichte und ihre Didaktik)
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